Zaza Burchuladze: Ein "enfant terrible" oder georgischer Exilliterat? Perspektiven zur Fremde, Heimat und Identität in "Touristenfrühstück"

TSU, 212 - 16.50 -17.15

“Je länger ich Georgien fernbleibe, desto mehr steigert sich in mir alles Georgische.” Mit dieser Phrase scheint der georgische Schriftsteller Zaza Burchuladze in seinem neu erschienen autobiographischen Roman “Touristenfrühstück” die feste Bindung an sein Herkunftsland zu bestätigen, wobei er seit Jahren im Berliner Exil lebt und zunächst das Georgier-Sein, das Land und die Kultur als “georgische Unkultiviertheit” darstellt. Während er im Roman den Berliner Alltag mit seiner Familie schildert, befindet er sich zugleich in einem Identitätskampf und projiziert seine Zerrissenheit zwischen beiden Kulturen auf den Leser.  

Woher kommt diese Zerrissenheit? Ist sie ein Phänomen der transkaukasischen Region, die über Georgien bis in die Osttürkei läuft? Dieser Beitrag versucht literarische, kulturelle Korrelationen und Bruchlinien aus dem Werk anhand von Hypothesen herauszuarbeiten.