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TANDASHVILI, Manana

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Tandaschwili@em.uni-frankfurt.de

Manana Tandaschwili

Manana Tandaschwili (georgisch მანანა თანდაშვილი, * 22. Mai 1960 in TbilisiGeorgien), georgische Sprachwissenschaftlerin und Kaukasologin, Humboldtstipendiatin (1999-2002), Außerplanmäßige Professorin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (seit 2002) und Ehrenbürgerin der Stadt Tbilisi (2011).

 Manana Tandaschwili studierte Kaukasologie an der Staatlichen Universität Tbilisi. Von 1988 bis 1993 absolvierte sie die Aspirantur an der Akademie der Wissenschaften Georgiens, in deren Gefolge sie 1993 am Arnold-Tschikobava-Institut für Sprachwissenschaft promoviert wurde. Von 1995 bis 1999 leitete sie an selbigem Institut die Abteilung für Computerlinguistik,  und 1999 habilitierte sie sich ebendort mit dem Thema „Grundprinzipien der Computermodellierung (auf der Basis des Georgischen und Udischen)“. Im selben Jahr erhielt sie ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und arbeitete in Deutschland zunächst zusammen mit Wolfgang Schulze an der Ludwig-Maximilians-Universität München, dann mit Jost Gippert an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Als Alexander von Humboldt-Stipendiatin setzte sie sich mit der Struktur elektronischer Datenbanken auseinander und schuf in Zusammenarbeit mit Jost Gippert eine systematisch ausgerichtete digitale Plattform für die kaukasischen Sprachen. Seit 2002 ist sie am Institut für Empirische Sprachwissenschaft der Frankfurter Goethe-Universität tätig. 2006 wurde sie mit der Antrittsvorlesung „Multilinguales Code-Switching“ nach Frankfurt umhabilitiert. Von 2007 bis 2008 übernahm sie die Vertretung der Professur für Kaukasiologie an der Schiller-Universität in Jena. Außer Lehrveranstaltungen aus ihrem Spezialgebiet (Kaukasische Sprachwissenschaft) gibt sie Einführungskurse in die Sprachwissenschaft und Spezialkurse in der digitalen Verarbeitung linguistischer Daten. Zusammen mit Prof. Jost Gippert organisierte sie 12 wissenschaftliche Projekte, die von der Volkswagen Stiftung gefördert wurden.

2012 initiierte Manana Tandaschwili eine erste Sommerschule in Digital Humanities in Georgien, an der Batumi-Universität, die sich zu dem langfristigen Projekt  einer „Batumi-Sommerschule“ weiterentwickelte. Im Fokus der Sommerschule stehen vorwiegend die modernsten Technologien der Corpuslinguistik sowie Spezialprobleme der Kartvelologie.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der akademischen Lehre als Sprachwissenschaftlerin engagiert sich Manana Tandaschwili im sozio-kulturellen Leben Frankfurts. 2005 gründete sie das „Georgische Kulturforum e.V.“ und 2006 initiierte sie die Gründung einer Sonntagsschule für Kinder georgischer Abstammung, die sie bis 2013 leitete. Im Rahmen des 2008 von ihr gegründeten Frankfurter Literatursalons EUTERPE organisierte sie mehr als 80 Literaturabende in Deutschland, der Schweiz und Georgien. Für ihr Engagement im wissenschaftlichen und sozio-kulturellen Bereich wurde Manana Tandaschwili 2011 zur Ehrenbürgerin von Tbilisi ernannt.