In jeder Epoche nach Goethe war sein Einfluss auf deutsche Autoren sehr groß. Man hat ihn rezipiert und imitiert. Auch Martin Walser hat sich viel mit Goethe beschäftigt, zum Beispiel in seinen Essays, aus denen es ersichtlich wird, wie er das Weimarer Genie und dessen Werke betrachtet („Imitation oder Realismus“, 1964; „Goethe hat ein Programm, Jean Paul eine Existenz. Über Wilhelm Meister und Hespersus“, 1974; „Über Verbindlichkeit bzw. Tendenz des Romans. Am Beispiel des Wilhelm Meister“, 1976; „Goethes Anziehungskraft“, 1983). In dem Drama In Goethes Hand (1982) und in dem Roman Ein liebender Mann (2008) lässt er den Dichterfürsten sogar als Protagonisten auftreten. Walser stellt Goethe einerseits als genialen Dichtermenschen dar, andererseits zeigt er ihn in seiner alltäglichen Menschlichkeit.