Der Beitrag stellt exemplarisch Ergebnisse eines Dissertationsprojektes zur kontrastiv ausgerichteten Untersuchung von Fachtextsorten des Bankwesens im Deutschen und Georgischen vor. Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen, inwieweit sich Fachlichkeit in Texten widerspiegelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Fachlichkeit von Textsorten als eine komplexe Vergleichsgröße gelegt. Dabei stellen die Textsorten des Bankwesens ein interessantes Objekt für die Untersuchung dar: Sie befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen Fachsprachlichkeit und Verständlichkeit, weil sie sowohl an Fachleute als auch an Nicht-Fachleute adressiert sein können.
"Unter dem Phänomen der Fachlichkeit von Texten verstehen wir ein komplexes System von sprachlichen und außersprachlichen Determinationszusammenhängen, das sich in der sprachlichen Äußerung durch inhaltliche (auf den fachspezifischen Gegenstand der Kommunikation bezogene), durch formale (auf die Art der (fach-)sprachlichen Realisierung bezogene) und durch funktionale Elemente bzw. Relationen herausbildet" (Baumann 1992: 32-33).
Durch die Beschreibung der Fachlichkeit von Texten wird es möglich, die Äquivalenzbeziehungen von Fachtextsorten in verschiedenen Sprachen gezielter festzustellen.
Im vorliegenden Beitrag werden einige Fachtextsorten zum Themenbereich Bankwesen (Kontoeröffnungsvertrag, Kreditvertrag, Ratgeber, Bankwerbung) anhand ausgewählter Kriterien auf ihren Fachlichkeitsgrad untersucht und miteinander verglichen. Für das Sprachenpaar Deutsch-Georgisch ist ein solcher Vergleich ein Desiderat.
Die Ergebnisse der Analyse sind sowohl von übersetzungstheoretischem Interesse, können aber ebenso in den fachbezogenen Deutschunterricht zur Sensibilisierung für sprachliche und kulturelle Unterschiede einbezogen werden.
Literatur: