Ein Streifzug durch die Rodopen: Das Typikon des Georgiers Gregorios Pakurianos und die darin wiedergegebenen slavischen Ortsnamen

TSU, 202 - 15.35-16.00

Das heute als Bachkovo bekannte Kloster in Bulgarien wurde in den 1080er Jahren von dem Georgier Gregorios Pakurianos unter dem Namen Petriconi-Kloster gegründet. Berühmt ist das Kloster nicht zuletzt wegen seines Gründertypikons, d.h. einer Regel, die Gregorios um 1083 seinem Kloster zugrunde legte. Geschrieben wurde der Text gleich in zwei Sprachen, Griechisch und Georgisch, wobei die griechische Version auf dem damals byzantinischen Boden die rechtverbindliche war. Die georgische Fassung wurde lediglich für die im Kloster lebende georgische Kommunität geschaffen, da sie des Griechischen nicht mächtig war, so das Typikon.

Das Original des Typikons ist heute verschollen. Die älteste erhaltene Abschrift der beiden Versionen wird heute in der Koraes-Bibliothek auf Chios unter der Nr. 1598 aufbewahrt. Es handelt sich um eine im 13. Jh. im Petriconi-Kloster entsandene Abschrift der georgischen wie griechischen Fassung des originalen Typikons. Die wenigen weiteren Kopien sind deutlich jünger. Dieser Umstand bietet genügend Raum für wissenschaftliche Spekulationen darüber, welche der beiden Fassungen einen dem Original näher stehenden Text beinhaltet.

In diesem Vortrag werden lediglich die im Typikon des Georgier-Klosters genannten slavischen Ortsnamen behandelt, ihre georgischen und griechischen Umschriften verglichen und analysiert mit dem Ziel, festzustellen, welche der beiden Fassungen die authentische slavische Aussprache genauer widergibt. Die Schlussfolgerungen werden mit Rücksicht auf das Verhältnis zwischen den beiden Versionen interpretiert.