Die türkischen Provinzstädte, die sich nordöstlich der heutigen Türkei befinden und an Armenien und Georgien grenzen, verfügen über Züge einer äußerst multiethnischen und religiösen Identität. Historische Belege zeichnen den Einfluss der Karsak, Seldschuken, Safawiden, Osmanen und Russen. Angesichts der deutschen Siedlungen im benachbarten Georgien zogen zwar nur einige Familien in die türkische Provinz, hinterließen aber unter der türkisch-muslimischen Bevölkerung nicht nur ein besonderes Bild, in dem sie bei der Entwicklung der kleinen Provinzen stets beigetragen haben, sondern brachten auch aus ihrem Kulturgut wertvolles Wissen. Aus der Exkursion in den ehemaligen deutschen Siedlungen wie Paulinenhof, Zavot und Alagöz kann man heutzutage aus der mündlichen Überlieferung entnehmen, wie deutsche Siedler bei der Konfrontation mit einer fremden Kultur gehandelt und eine hybride Kultur erschaffen haben, ohne sich dabei zu überfremden. Des Weiteren hebt die Spurensuche das positive Bild der deutschen Siedler im kollektiven Gedächtnis der Einheimischen hervor.