Die Sprachen unterscheiden sich durch bestimmte grammatische Strukturen und Konstruktionen voneinander. Beim Fremdsprachenlernen ziehen die Lernende Vergleiche mit den ihnen bekannten mutter- oder fremdsprachlichen Phänomenen, die oft hilfreich (aber zuweilen auch störend) sein können. Im Vortrag wird versucht, am Beispiel des Ausdrucks von Irrealität, auf einige morpho-syntaktische Aspekte des Verbs im Georgischen und im Deutschen einzugehen.
Das Deutsche und das Georgische gehören zu unterschiedlichen Sprachfamilien und Sprachtypen. Die deutsche Sprache gehört zur indoeuropöischen Sprachfamilie. Dagegen ist das Georgische, eine der ältesten lebenden Kultursprachen, eine Kartwelsprache. Neben dem Georgischen gehören auch Megrelisch-Lasisch und Swanisch zur kartwelischen Sprachfamilie. Alle drei Sprachen werden in Georgien gesprochen, wobei nur Georgisch als Literatur- und Schriftsprache des Landes fungiert.
Das Georgische ist eine agglutinierende Sprache. Die Wortfolge im Satz ist frei. Das Verbsystem zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Komplexität aus.
Im Vortrag wird ein Versuch unternommen, die innerhalb verschiedener Verbreihen des Georgischen zerstreuten Formen der Irrealität/des Irrealis festzustellen und sie im Kontrast zum deutschen Verbsystem zu analysieren.