Begegnungsorte, Begegnungsarten: das deutsche Lehnwortgut im Rumänischen

TSU, 101 - 14.15-14.40

Der Beitrag stützt sich auf eine Datenerhebung am Kern eines Wörterbuchportals der rumänischen Sprache mit dem Ziel, den deutschen Lehnwortbestand und die semantischen Kategorien, denen die Lehnwörter zugeordnet werden, zu untersuchen. Diese onomasiologische Zuordnung gibt ein Bild von Sprecher- und Kontakt-Konstellationen, die man in unterschiedlichen Landstrichen hier seit dem 12. Jahrhundert, mancherorts später, ab dem 19. Jahrhundert, erlebt. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle zeigt sich, dass Begegnung ergänzt. Begegnung führt aber auch zu Fremd- und Selbstbeobachtung. Das untersuchte Datenmaterial umschließt beide Perspektiven, zeigt die Offenheit der Zielsprache im Entlehnungsprozess, die Domänen, in denen die deutschen Lehnwörter lexikalische Lücken schließen oder Alternation bieten, andererseits aber auch eine Klasse, die Einstellungen beschreibt. Besonders in diesem Punkt wird die Art, das Fremde wahrzunehmen und kognitiv zuzuordnen, im Sprachkontakt erkennbar, wie auch Besonderheiten, Auffälligkeiten in der Selbstwahrnehmung über den fremden Blick beschrieben werden.