Den 1 Dezember, 2022

Sektion - 3

TSU, 107 - 16.30-16.45

Joni Abuladze
(Otar-Lordkipanidse-Zentrum für Archäologie Tbilissi, Georgien)

Mashaveras Gora: Neuste Studie einer neolithischen Siedlung aus dem Südkaukasus (Kvemo Kartli Ebene)

Archäologische Ausgrabungen in Mashaveras Gora (Gemeinde Bolnisi, Kvemo Kartli, Georgien) wurden während der archäologischen Saison 2020-2021 von einem Team des Georgischen Nationalmuseums durchgeführt. Die Siedlung Mashaveras Gora gehört zur neolithischen Shulaveri-Shomutepe-Kultur. Aufgrund seiner Lage am Zusammenfluss der beiden Hauptflüsse Khrami und Mashavera dürfte der Hügel für das neolithische Leben im Südkaukasus von zentraler Bedeutung sein. Die Entdeckung von Mashaveras Gora ist auf den Bau einer sowjetischen Farm zurückzuführen. Kurzfristige Ausgrabungen wurden 1988 von D. Gogelia unternommen. Seitdem wurde die Stätte aufgegeben, und das Ziel der Ausgrabung 2020-2021 bestand genau darin, die archäologischen Arbeiten auf der Mashaveras Gora wieder aufzunehmen. Die Ergebnisse der archäologischen Untersuchung weisen auf eine neue Bautradition hin, die sich von der typischen neolithischen Architektur von Shulaveri-Shomutepe deutlich unterscheidet. Die Ausgrabungen konzentrierten sich auf den nördlichen Teil der Siedlung, wo neun Schnitte geöffnet wurden, sowie auf die Westseite des Hügels, wo zwei neue Schnitte zur Stratigraphie angelegt wurden. Wir dokumentierten neolithische Rundhäuser mit ihren kleinen Lagergebäuden und mehrere Mauerfragmente. Ebenso wurden zahlreiche archäologische Funde entdeckt, die eine neolithische Aktivität beweisen. Diese neu erforschte Fundstätte gibt Hinweise auf Alltagspraktiken der neolithischen Gesellschaft im Südkaukasus sowie auf ihre rituellen Konzepte und Perspektiven.