Gayane Ginoyan
(Staatliche W. Brjussow-Universität für Sprachen und Sozialwissenschaften Jerewan, Armenien)
Modus-Indirekte Rede: Ein deutsch-armenisches Übersetzungsproblem
Die Frage der Übersetzbarkeit, der Möglichkeit und Unmöglichkeit des Übersetzens ist seit eh und je ein Thema für die Diskussion in der Philosophie, Linguistik, Literaturwissenschaft. Jede Übersetzung ist ein Beweis, dass die Texte übersetzbar sind, und bahnt neue Wege für die weiteren Übersetzungen.
Beim Übersetzen ist der Übersetzer immer auf der Suche nach Äquivalenz sowohl auf der Wortebene als auch Systemebene. Das ist ein zentrales Thema in den Sprachenpaarproblemen und insbesondere Entsprechungen zwischen AS und ZS. ‚‚Äquivalenz‘‘ bezeichnet eine Relation zwischen AS- und ZS-Text, die nur übersetzungskritisch, d.h. am konkreten Textbeispiel, festgestellt werden kann.
Die armenische und deutsche Sprachen gehören zur indoeuropäischen Sprachfamilie, es ist aber schwer über die Übereinstimmungen, d.h. ‚‚Aufeinandertreffens zweier sprachlichen Systeme beim Übersetzen(Vernay, 1974:4)‘‘ zu sprechen. Um das zu erreichen, braucht man eine sprachenpaarbezogene deskriptive Darstellung von Zuordnungsbeziehungen sprachlicher Einheiten, welche eine ‚äquivalente‘ Übersetzung koordiniert.
Ein streng linguistisch-sprachpaarbezogener Ansatz in der Übersetzungstheorie wurde von John. C. Catford(1965) entwickelt. Catford befasste sich mit den Relationen im Sprachpaar, sowohl auf der lexikalischen als auch auf der syntaktischen Ebene.
Zu den syntaktischen Problemen gehört die Übersetzung der indirekten Rede, die in den Übersetzungen aus dem Deutschen ins Armenische eine schwer lösende Aufgabe ist, insbesondere wegen der Modalität. In der deutschen Sprache dient der Konjunktiv 1 als Merkmal der indirekten Rede. In der armenischen Sprache ist jedoch anders, bei der Wiedergabe der direkten Rede werden alle Modi und ihre Zeitformen außer dem Imperativ unverändert behalten. Die deutsche Sprache hat 3 Modi, dagegen hat die armenische 5 Modi. So haben wir hier eine typische Abweichung von den Grammatikstrukturen, wo ausgangssprachliche und zielsprachliche Spracheinheiten gegeneinander nicht ganz ausgetauscht werden können. Um das Problem zu lösen, braucht man eine Darstellung der Modalität der beiden Sprachen im Sinne der kontrastiven Grammatik, und falls es möglich ist, Formulierung der Regeln.