Den 30 November, 2022

Sektion - 3

TSU, 107 - 17.15-17.30

Natia Dundua
(Staatliche Ivane-Javakhishvili-Universität Tbilissi, Georgien)

Georgische Bibelübersetzungen als Zeugen der Septuaginta
in den Göttinger Septuaginta Editionen (am Beispiel des Ekklesiastes)

Im Jahr 2019 veröffentlichte die Göttinger Septuaginta Editions- und Forschungskommission (Septuaginta-Unternehmen (1908-2015) bzw. Kommission zur Edition und Erforschung der Septuaginta (seit 2016)) die kritische Edition der Septuaginta, Bd. XI, 2 – den griechischen Text von Ekklesiastes, in der zum ersten Mal auch die georgische Übersetzung in den Editionen der Septuaginta dokumentiert ist.
Durch den Vergleich zwischen dem altgeorgischen Text einerseits, und der Textüberlieferung des griechischen Ekklesiastes sowie der armenischen Übersetzung andererseits, lässt sich Folgendes feststellen:
• Der altgeorgische Text des Ekklesiastes ist direkt aus dem Griechischen (nicht aus dem Armenischen) übersetzt;
• Die Übersetzung ist wörtlich und gibt alle Besonderheiten der griechischen Syntax und Wortbildung getreu wieder, sodass der Stil des Originals erhalten bleibt. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Texttypus der OGeo-Vorlage zu bestimmen;
• Trotz vieler Übereinstimmungen mit hexaplischen und lucianischen Manuskripten ist der OGeo Ekklesiastes weder hexaplischer noch lucianischer Text. Ähnlichkeiten mit O, L und C´’ sind dem Einfluss der frühägyptischen Textgruppe auf diese Gruppen zuzuschreiben;
• Es ist anzunehmen, dass die Vorlage der altgeorgischen Ekklesiastes-Übersetzung  aus der frühägyptischen Textgruppe stammt.